In den frühen 1980er Jahren entwickelte der amerikanische
Chirurg John Bascom die sogenannte Follicle-removal-Operation, ein minimal-invasives
Verfahren, das besser unter dem Namen „Pit-Picking“ bekannt ist. Weitere
Bezeichnungen für das Bascom-Verfahren sind „minimally invasive surgery“, „Bascom
surgery“, „Pit Pick“ oder „ambulatory surgery of pilonidal disease“.
Paul Bascom, Photo of Dr. John Bascom, CC BY-SA 3.0 |
Bascom entwickelte später noch eine weitere Operationsmethode
zur Behandlung der Steissbeinfistel, das sogenannte Cleft-lift-Verfahren. Das
Pit-Picking wird daher auch als „Bascom I“ bezeichnet, das Cleft-Lift-Verfahren
als „Bascom II“.
Das Verfahren ähnelt sehr der Methode nach Lord und Millar,
allerdings werden die Pits mit einem äußerst schmalen Saum von gerade eben 1 Millimeter
ausgeschnitten und auch nur 2-3 Millimeter tief. Das Pit-Picking wird ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt. Die
Wunden werden nicht vernäht, sondern nur mit einem Kompressenverband abgedeckt. Bis zur Abheilung, die meist nur 2-3 Wochen bedarf, müssen die
Wunden täglich mehrfach ausgeduscht werden. Sitzbäder und Salbenbehandlungen
sind nicht empfehlenswert.
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Die Rezidivrate der Pit-Picking-Methode liegt zwischen 10 – 20 %. Sie hängt davon ab, wie sorgfältig die Patienten für das Pit-Picking ausgewählt wurden (nur kleiner Befund, möglichst ohne Voroperation), ob der Befund entzündungsfrei ist oder aber mit Eiterungen einhergeht. Übergewicht und Rauchen sind ebenfalls Risikofaktoren für ein Rezidiv, also für das erneute Auftreten der Steissbeinfistel. Männer entwickeln häufiger ein Rezidiv als Frauen, für die das Pit-Picking nahezu ideal ist.
Der große Vorteil des Pit-Pickings ist die geringe Belastung
des Patienten. Es ist ambulant durchführbar in örtlicher Betäubung, dauert nur
wenige Minuten, erfordert keine aufwendige Wundpflege und ermöglicht eine
schnelle Wiederaufnahme von Berufstätigkeit und Freizeitaktivitäten.
Quellen:
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Gips M, Melki Y et al (2008) Minimal surgery for pilonidal disease using trephines: description of a new technique and long-term outcomes in 1,358 patients. Dis Colon Rectum 51:1656–1662 (discussion 1662–1663)
Majeski J, Stroud J (2011) Sacrococcygeal pilonidal disease. Int Surg 96:144–147
Senapati A, Cripps NP et al (2000) Bascom’s operation in the day surgical management of symptomatic pilonidal sinus. Br J Surg 87:1067–1070
Colov EP, Bertelsen CA (2011) Short convalescence and minimal pain after out-patient Bascom’s pit-pick operation. Dan Med Bull 58:A4348
Maghsoudi H, Nezami N et al (2011) Ambulatory treatment of chronic pilonidal sinuses with lateral incision and primary suture. Can J Surg 54:78– 82
Lord PH, Millar DM (1965) Pilonidal sinus: a simple treatment. Br J Surg 52:298–300
Bascom J (1983) Pilonidal disease: long-term results of follicle removal. Dis Colon Rectum 26:800–807
Gips M, Melki Y et al (2008) Minimal surgery for pilonidal disease using trephines: description of a new technique and long-term outcomes in 1,358 patients. Dis Colon Rectum 51:1656–1662 (discussion 1662–1663)
Thompson MR, Senapati A et al (2011) Simple day-case surgery for pilonidal sinus disease. Br J Surg 98:198–209