Der Sinus pilonidalis tritt überwiegend in der Pofalte in Höhe des unteren Kreuzbeins auf, gelegentlich aber auch in anderen Körperregionen: im Nabelbereich, der Achselhöhle, am Penis, interdigital, das heißt zwischen den Fingern (bei Friseuren) und Zehen, im Bereich der Brust und auch hinter den Ohren.
Friseurgranulom
Bei Friseuren wird der Sinus pilonidalis zwischen den Fingern als Berufskrankheit anerkannt. Diese auch als "Zwischenfingerhaartaschenerkrankung", Friseurkrankheit oder Sinus pilonidalis interdigitalis (interdigitalis = zwischen den Fingern) bezeichnete Erkrankung ist sehr selten.Ursächlich ist das Eindringen abgeschnittener fremder Haare in die Fingerzwischenräume mit der Ausbildung von Fremdkörpergranulomen, Zysten und Fistelgängen. Am häufigsten betroffen ist der Zwischenraum zwischen dem 3. und 4. Finger einer Hand, es können jedoch auch andere Zwischenräume und beide Hände gleichzeitig betroffen sein. Eine ähnliche Berufskrankheit ist bei Schafscherern durch das Eindringen von Wolle und bei Melkern von Kuhhaaren bekannt.
Als Behandlungsmaßnahme kommt nur die vollständige operative Entfernung von Granulom und Fistelsystem in Betracht. Eine regelmäßige Kontrolle der Zwischenfingerräume und das Entfernen eventuell vorhandener fremder Haare sind die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen.
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