Die Steissbeinfistel kann in drei unterschiedlichen Formen mit
entsprechend unterschiedlichen Symptomen vorkommen:
- asymptomatisch
- chronisch
- akut
1. Asymptomatischer Sinus pilonidalis
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Da ein spontanes
Fortschreiten der Fistelerkrankung nicht zwangsläufig erfolgt, gibt es nun zwei
Möglichkeiten: Die Betroffenen haben ein Leben lang eine Fistel, ohne je
Beschwerden zu entwickeln. Oder aber die Fistelerkrankung geht irgendwann in
eine der beiden folgenden Formen über und wird dann behandlungsbedürftig.
Wann
eine bestehende Steissbeinfistel erstmals Symptome entwickelt, kann nicht vorhergesagt
werden. Oft liegen etliche Jahre zwischen dem Auftreten von Pits und den ersten
Beschwerden. Vom MVZ
St. Marien Köln wurde kürzlich von einer Steissbeinfistel berichtet, die
über 30 Jahre bestand bis sie erstmals Symptome entwickelte und
minimal-invasiv operiert wurde.
2. Chronischer Sinus pilonidalis
Typisch für die chronische Steissbeinfistel ist das Vorhandensein von Pits mit blutig-eitriger Absonderung. Letztere kann permanent erfolgen oder aber wiederkehrend auftreten, das heißt zwischendurch ist auch mal Ruhe. Nicht selten entwickelt sich nahe den Pits zur Pobacke hin eine weitere Fistelöffnung, die sogenannte Sekundäröffnung, die auf ein schon längere Zeit bestehendes Entzündungsgeschehen hinweist.
3. Akuter Sinus pilonidalis
Jonathanlund, Pilonidal abscess, CC BY-SA 4.0 |
Bei der akuten Steissbeinfistel hat diese zu einer Abszessbildung geführt. Die Abszesse liegen nahezu immer seitlich der Pofalte, selten im Bereich der Pits, die sich in der Pofalte befinden. Erkennbar sind diese Steissbeinabszesse an einer schmerzhaften, geröteten Schwellung, die sich nicht selten innerhalb kurzer Zeit entwickelt. Brechen die Abszesse nach außen auf (man nennt das Spontanperforation) oder werden sie chirurgisch eröffnet, entleert sich Eiter.
Quellen:
Sondenaa K, Andersen E et al (1995) Patient characteristics and symptoms in chronic pilonidal sinus disease. Int J Colorectal Dis 10:39–42
Doll D, Friederichs J et al (2008) Time and rate of sinus formation in pilonidal sinus disease. Int J Colorectal Dis 23:359–364
Brook I (1989) Microbiology of infected pilonidal sinuses. J Clin Pathol 42:1140–1142
Pearson HE, Smiley DF (1968) Bacteroides in pilonidal sinuses. Am J Surg 115:336–338