Die Häufigkeit der Steissbeinfistel in Deutschland lag 2012 bei rund 48/100.000 Einwohner (Männer, Frauen, Kinder, Alt und Jung). Aus nicht näher bekannten Gründen steigt die Zahl der Fistel-Betroffenen an. Das zeigen Zahlen, die bei der Bundeswehr erhoben wurden (überwiegend junge Männer): waren es im Jahr 1985 noch 30/100.000, stieg die Zahl im Jahr 2007 auf beachtliche 240/100.000 an.
Die Steissbeinfistel macht sich meist zwischen dem 2. und 3.
Lebensjahrzehnt bemerkbar, überwiegend bei Männern unterhalb des 40.
Lebensjahres. Männer sind 2,2-mal so oft betroffen wie Frauen. In 2013 wurde
mit einer Studie untersucht, ob eventuell Hormonspiegel als Risikofaktoren für die
Entstehung einer Steissbeinfistel eine Rolle spielen. Verglichen wurden die
Hormonspiegel bei Männern mit und ohne Steissbeinfistel, hierbei fanden sich
keine Unterschiede. Frauen mit einer Steissbeinfistel hatten jedoch einen
erhöhten Prolaktin-Spiegel (Prolaktin wird in der Hirnanhangsdrüse gebildet,
insbesondere während Schwangerschaft und Stillzeit).
Steissbeinfisteln müssen nicht unbedingt Symptome wie Schmerzen,
Abszesse oder Austritt von Wundsekret oder Eiter verursachen. Manchmal sind die Fisteln
einfach nur vorhanden, bereiten keinerlei Symptome und werden zufällig
entdeckt. Auch dazu gibt es Zahlen: Während des Zweiten Weltkriegs mussten sich
über 77.000 amerikanische Soldaten einer Pilonidalsinus-Operation unterziehen,
bei weiteren 9000 wurde die Steissbeinfistel zufällig festgestellt. Eine
aktuellere Studie aus der Türkei zeigte, dass bei 1000 Soldaten im Rahmen der
Erstuntersuchung 8,8 % eine Steissbeinfistel aufwiesen, 4,8 % mit Symptomen und
4,0 % ohne Symptome.
Der Sinus pilonidalis tritt überwiegend bei Menschen mit
europäischer Abstammung auf, selten bei Schwarzhäutigen. In asiatischen Ländern
wird das Krankheitsbild selten beobachtet, in China soll es gänzlich unbekannt
sein.
Quellen:
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